30. Januar 2023

Plädoyer für die Selbstreflexion

/OPEN

Dauernd neue Anforderungen und neue Krisen, unvorhergesehene Ereignisse und immer größere Volatilität, dazu verdichtet sich Arbeitszeit immer mehr. Viele Führungskräfte können von der Schnelllebigkeit unserer Arbeitswelt ein Lied singen. Ihr auch? Unsere Kalender sind oft so voll, dass wir uns von einem Termin in den Nächsten hangeln, zwischendurch so schnell wie möglich unser Tagesgeschäft abarbeiten und abends mehr oder weniger erledigt in den Feierabend gehen. Wie aber schaffen wir es dabei, langfristig zu denken und zu planen, auch mal einen Blick aus der Vogelperspektive zu werfen – auf unsere Arbeit, aber auch auf uns als Mensch? Das Zauberwort lautet: Selbstreflexion. Aber „Selbstreflexion“, was genau bedeutet das? Fällt Selbstreflexion immer leicht, oder gibt es auch Hürden? Und wo finde ich Unterstützung, falls ich sie brauche? Immer der Reihe nach…  

Warum Selbstreflexion?  

Selbstreflexion bedeutet, über sich selbst nachzudenken und so sein eigenes Denken, Fühlen und Handeln zu hinterfragen. Dazu ist es zunächst einmal notwendig, die eigene Aufmerksamkeit von der Umwelt weg hin zu uns zu lenken. Nur dann können wir in einem zweiten Schritt Bezug zu uns selbst nehmen und aus dem, was wir entdecken, auch Schlüsse ziehen. Vielleicht erkennen wir so Verhaltensmuster, die wir uns im Laufe der Zeit angeeignet haben oder nehmen endlich einmal unsere Gefühle bewusst wahr. Was sind eigentlich meine Ziele, meine Motive? Und wie verhalte ich mich tagtäglich? Gerade wenn wir hierbei Diskrepanzen aufdecken, schaffen wir Ansatzpunkte für Veränderung – mit großer Wirkung:  

Greif (2017) identifizierte etwa eine verbesserte Persönlichkeitsentwicklung, zielführenderes Kommunikationsverhalten und höhere Motivation als Folgen gelungener Selbstreflexion. Auch Faktoren psychischer Gesundheit, wie etwa die Bewältigung beruflicher Existenzängste, das Einhalten einer optimalen Work-Life-Balance und ein zielführenderes Stressmanagement können mögliche Benefits sein.  

Selbstreflexion oder Selbstdestruktion?  

Hört alles hervorragend an? Abwarten. Leider hat auch die Selbstreflexion eine Schattenseite. Schließlich heißt Selbstreflexion auch immer, sich mit dem eigenen Selbstwert auseinanderzusetzen. Eine solche Auseinandersetzung vermeiden wir allerdings am liebsten mithilfe unserer Schutzmechanismen. Deckt man nämlich eine Diskrepanz zwischen dem idealen Selbst, sprich dem, was wir gerne wären, und dem realen Selbst, also dem, was wir heute sind, auf, ist das oft schwer zu verdauen. Im schlimmsten Fall zerbrechen wir uns den Kopf über das Negative, verlieren uns in Gedankenspiralen und bewegen uns nicht vom Fleck. Es wäre aber schade, an diesem Punkt mit dem Reflektieren aufzuhören und so die vielen Vorteile über Bord zu werfen. Um wieder zurück zur produktiven, zielführenden Reflektion zu finden, kann Unterstützung von außen Helfen – vor Allem durch einen Coach.  

Wie, „durch einen Coach“?   

Ein professioneller, zertifizierter Coach1 schafft im Gespräch einen geschützten Raum, nimmt sich Zeit und Ruhe für seine Klienten. Ein vertrauensvolles2 Verhältnis zwischen Coach und Coachee ist hierbei essentiell (und kann, nebenbei bemerkt, auch im virtuellen Raum geschaffen werden). Allerdings serviert uns ein Coach nicht die Lösungen für unsere Anliegen auf dem Silbertablett. Vielmehr besitzt er das Know-How, um unsere eigene Lösungsfindung – sprich unsere Selbstreflexion – in geordnete Bahnen zu lenken. Oft geht es zunächst einmal darum, zu definieren, was überhaupt unser Ziel ist, sowohl langfristig als auch für das aktuelle Gespräch. Im Anschluss nutzt der Coach Tools wie etwa systemische Fragetechniken, Achtsamkeits- und Entspannungsübungen, die Arbeit mit Symbolen und Bildern und vieles Mehr. Das Ziel ist, es dem Coachee leichter zu machen, andere Perspektiven einzunehmen, neue Herangehensweisen zu finden, Ziele zu setzen und Handlungen zu planen. Auf inhaltlicher Ebene bleibt der Coach dabei stets neutral, die Expertenrolle bleibt beim Klienten. So können die Benefits der Selbstreflexion wieder gut genutzt werden!  

1“Coach“ ist leider kein geschützter Begriff. Deswegen kann sich rein theoretisch jeder, der möchte als Coach bezeichnen. Um sicherzustellen, dass ihr an einen Coach mit guter Ausbildung und fachlichem Know-How geratet, solltet ihr darauf achten, dass der Coach eine zertifizierte und anerkannte Coaching-Ausbildung absolviert hat.   

2Gut zu wissen: Auch wenn der Coach in vielen Fällen durch den Arbeitgeber finanziert wird, unterliegen die Gesprächsinhalte immer der Schweigepflicht. Nichts, was dem Coach anvertraut wird, verlässt den geschützten Raum!  

Coaching gefällig?  

Bei Interesse an einem Einzelcoaching seid ihr bei den zertifizierten Coaches von BlackBox/Open in besten Händen!  

Vereinbart hier euer unverbindliches Erstgespräch bei mir.

Quellen

Greif, S. (2017). Hard to Evaluate: Coaching Services. In A. Schreyögg & C. Schmidt-Lellek (Eds.), Professionalization of Coaching. Heidelberg: Springer.

Greif, S. (2017). Managementkonzepte und Coaching beim Change Management (2nd revised ed., Vol. ORKU 2/H. Bielefeld: Europäische Fernhochschule Hamburg GmbH).